- feindlich -
Die Kavallerie in der Hemeringer Schützengesellschaft e. V. - geht genau wie die Räuberkompanie und die Zipöre - direkt auf die Befreiungskriege zurück.
Geschichte:
Nachdem Napoleon u.a. auch das Königreich Hannover unterworfen hatte, zogen in der Grand Armee auch Hannoversche Ulanen mit nach Russland. Nach Napoleons Niederlage in Moskau stand die Reitertruppe während des Rückzugs noch immer unter französischem Kommando. Erst mit der Befreiung Deutschlands von der napoleonischen Herrschaft durch Preußen und andere, änderte sich die Befehlsgewalt. Beim Hemeringer Schützenfest gehört die Kavallerie – wie auch die Räuber – zu den Feinden (Franzosen) der Königstreuen (Befreiungsmächte; Preußen, und andere). Dies wird, bei der „Schlacht um die Festung Königsstein“ deutlich. Sie ist in der Hand der zurückweichenden französischen und den dazu gehörigen Truppenteilen und wird von den Reitern durch scharf gerittene Attacken gegen die Befreier (Schützen u.a.) verteidigt.
Uniform und Pferde:
Die Uniform der Kavallerie ist nicht zeitgenössich sondern dem Original nachempfunden. Lediglich die Kopfbedeckung und die Schnürmuster auf der Jacke sind authentisch. Die Farbe der Jacke war sicherlich zur Zeit der Befreiungskriege nicht grün. In den Anfängen der Schützenfesttradition waren es Kostengründe, die eine einheitliche Originaluniform, nicht zuließen.. Bei den Mitgliedern der Eskadron handelte es sich früher in erster Linie, um Bauern, die ihre eigenen Arbeitspferde beim Schützenfest ritten. So kam es, dass die damals üblichen grünen Arbeitsjacken für diesen Zweck mit Schnüren und Rangabzeichen versehen wurden, um die Uniform „herzustellen“. Nach dem Fest trennte man alles wieder ab und zog die Jacke zur Arbeit an bis zum nächsten Schützenfest eine Neue entsprechend ausstaffiert wurde. Die seit 1994 einheitlich getragenen weißen Reithosen sind der modernen Reitkleidung entnommen. Vorher trug jeder Reiter Hosen nach eigenem Geschmack, (meist dunkle Breeches). Original sind jedoch noch die Farben des Reiterkorps, die sie als hannoversche Ulanen ausweisen. Sie finden sich in der gelb-weißen Standarte mit springendem Ross und auf den Ärmelabzeichen der Reiter wieder.
Auch die Kavallerie unterliegt wie alles andere den Veränderungen ihrer Zeit. Früher bestand sie nur aus Reitern, die ihre eigenen Pferde ritten. Dies war in letzter Zeit nicht immer der Fall. So kommt es häufig vor, dass reitkundige Interessenten der Kavallerie beitreten und sich zu diesem Anlass Pferde leihen. Sie müssen sich dann mit den Tieren vertraut machen und sie an die Erfordernisse des Schützenfestes gewöhnen (Musik und Gefechtslärm), da jeder Reiter für sich, sein Pferd und die Zuschauer eine große Verantwortung hat. Daher ist es nötig, mit den Vorbereitungen zu Pferde rechtzeitig zu beginnen, um Unfallrisiken, möglichst gering zu halten.
Kavallerie außerhalb des Schützenfestes:
Aufgrund ihres schmucken Erscheinungsbildes beim Schützenfest erfolgten Einladungen an die Kavallerie zur Teilnahme u.a. zum Bad Pyrmonter Fürstentreff, zur 240 - Jahrfeier der Schlacht bei Hastenbeck und zum Stadtjubiläum nach Hess. Oldendorf, die gerne angenommen wurden. Auch die Mitwirkung der Kavallerie-Eskadron am Umzug bei der Hesslinger Kirmes ist schon zur Tradition geworden. Von den Zuschauern wurde die Kavallerie immer mit Applaus begrüßt.