Die Zipöre

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Die Zipöre sind eine Kompanie von 13 bis 16 ausgesuchten Männern. Sie sehen mit ihren langen Bärten und Nasen, den schwarzen Tschakos, den hochschäftigen Lederstiefeln und den blitzenden Äxten, furchterregend aus.

Der Montag des Schützenfestes ist für die Zipöre ein arbeitsreicher Tag und ein Riesenspass. Von Hemeringer und Wahrendahler Frauen werden an vielen Stellen in den Dörfern Barrikaden errichtet, die von den Zipören geräumt werden, um dem nachrückenden Bataillon freien Durchgang zu verschaffen. Wenn eine Frau bei ihrem Tun erwischt wird, wird sie festgesetzt und nur gegen Lösegeld wieder freigelassen. Dafür wird eigens ein Gefängnis gebaut, in dem es allerdings hoch hergeht, weil die festgesetzten Damen bestens mit Hochprozentigem verpflegt werden. Manch eine hat nach ihrer Freilassung den Heimweg nicht mehr gefunden.

Die Zipöre sind eine Legenden- und Geschichtenumwobene Kompanie. Eine Begebenheit aus neuerer Zeit, soll hier stellvertretend erzählt werden. Sie ereignete sich nach einem Manöver im Jahre 1990. Beteiligt waren die damaligen Jungzipöre Erwin Borgmann, Wolfram Hoppe, Michael Kraft und Jörg Künne.

Nach erfolgreichem Manöver und dem anschliessenden Zusammensein mit den anderen Kompanien, beschlossen die vier Jungzipöre um Mitternacht das "Haus der Väter" aufzusuchen, um dort noch etwas Verpflegung in flüssiger Form zu sich zu nehmen. Das "Haus der Väter" ist ein Haus am Schützenplatz, das den Räubern für Zusammenkünfte zur Verfügung gestellt wird, um Scharmützel mit den Schützen zu vermeiden. Traditionell sind Zipöre dort immer willkommen. Auf dem Weg dorthin passierten die vier Jungzipöre eine ehemalige Mühle und bemerkten, dass dort in einer Scheune eine Party stattfand. Da sie einen grossen Durst verspürten entboten sie mit geschulterten Äxten einen "Guten Morgen", und baten um eine Flasche Verpflegung. Diese wurde ihnen nicht gewährt.

Ihre kriegerische Stimmung verbot ihnen, diesen Fauxpas ungestraft hinzunehmen. Darum machte nach kurzer Begutachtung ein massiver Mittelständer der Scheune Bekanntschaft mit einer scharfen Axt. Drei weitere Äxte drohten ebenfalls mit der scharfen Seite im Holz zu verschwinden. Jetzt erkannte man seitens der Gastgeber den Ernst der Lage. Es dauerte nur Sekunden bis eine ganze Kiste Becks- Verpflegung angeboten wurde. Das stimmte die vier Jungzipöre milde, und die Scheune steht heute noch. Als die gereichte Verpflegung zur Neige ging war das "Haus der Väter" geschlossen, aber die Gaststätte "Zum Mühlental" noch geöffnet.Um nicht durstig nach Hause gehen zu müssen, wurden dort noch einige Biere getrunken. Zuhause kam man dann pünktlich bei Sonnenaufgang an.

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